Bockpool

Für den Erhalt und die Absicherung der vom Aussterben bedrohten Gebirgsziegenrasse ist die reinrassige Anpaarung der Zuchttiere bei gleichzeitiger Minimierung der Inzucht eine zentrale Voraussetzung. Der Tiroler Ziegenzuchtverband (verantwortliche Organisation) ist mit der Umsetzung des Generhaltungsprogramms für die Blobe Ziege betraut. Im Rahmen des Zuchtprogramms erstellt der Verband die Anpaarungsempfehlung.

Der (Jung)bock ist die halbe Herde

Besonders „schöne“ Zuchtböcke verleiten dazu, dass sie überdurchschnittlich oft zum Zuchteinsatz kommen. Das Tier zeigt damit eine hohe „genetische Präsenz“ innerhalb der Zuchtpopulation. Diese einseitige Verbreitung (Drift) führt zum sogenannten genetischen Flaschenhals. Das geht zu Lasten der genetischen Variabilität einer Rasse. Die genetische Breite der Rasse kann nur erhalten werden, wenn möglichst alle (weiblichen) Tiere in die Zucht integriert sind. Von allen zuchttauglichen Ziegen sollten daher Jungböcke in einem rasch wechselnden Intervall in der Zucht gleichmäßig eingesetzt werden. Von einem Bock sollen maximal 30 Nachkommen nachgezogen werden, um auch Jungböcken die Chance zur Weitergabe ihrer Erbinformation zu ermöglichen.

Der Bockpool – Übersicht der verfügbaten Vatertiere

Der Bockpool dient dazu alle verfügbaren Alt- und Jungböcke vor Beginn der Decksaison zu erfassen und diese Information den ZüchterInnen zugänglich zu machen. Der Pool umfasst alle verfügbaren Zuchtböcke einschließlich der zur Bewertung vorgesehenen männlichen Jungtiere (Jungböcke). Im Rahmen von Absatzveranstaltungen sollen Züchter zum Erwerb und Einsatz von Jungböcken motiviert werden!

Meldung zur Aufnahme in den Bockpool

Der Verein Blobe Goas betreut bis auf Weiters die Anlage und Wartung eines Bockpools aller eingesetzten und verfügbaren Zuchtböcke. Bis zum 1.7. jeden Jahres können verfügbare Jung- und Altböcke an den Verein zur Aufnahme in den Bockpool gemeldet werden. Einsatz von Zuchtböcke soll aus dem verfügbaren Bockpool erfolgen.

Passt der Bock zur Herde?

Ob der in Frage kommende Jungbock zur Herde passt ermittelt der Tiroler Ziegenzuchtverband in seiner Funktion als verantwortliche Organisation. Bei der Herdenanpaarung darf der Zuchtbock einen Inzuchtkoeffizienten von max. 6% aufweisen!

Der Tiroler Ziegenzuchtverband erstellt auf Ansuchen für die jeweilige Herde eine gezielte Anpaarung mit den verfügbaren Zuchtböcken im Bockpool und erstellt einen Anpaarungsvorschlag.